Das magische Land XanthDas magische Land Xanth
»Zeitlos. Ja, ich denke, ich kann mit Recht behaupten, dass dieses Land sich keiner Zeit unterwirft. Nun, wie sollte es auch, hüllt es sich in einen Mantel aus Nebel. Verborgen hinter der Macht seines heiligen Schildsteines hat es sich seine ganz eigenen Gesetze geschaffen, denen es unterliegt. Nun, gewiss, es gab Kriege und nicht immer waren wir uns einig, aber das höchste Gut, das ein Xanthier anstrebt, ist nun einmal der Frieden.
Aber was vermag schon für immer zu sein, in einem Land ohne Zeit.
Denn, obgleich wir uns der Illusion hingaben, Mundania sei nicht größer als eine Haselnuss, scheint die Zeit dort nicht ganz so bedeutungslos zu sein, wie in unserem Land der Magie. Dort verging sie... irgendwie anders.
Der Anschlag auf unseren Schildstein veränderte unser aller Leben. Wir hatten nicht die mindeste Ahnung, wie es den Mundaniern der Neuzeit gelungen war, den Schildstein zu erreichen. Nur der starken Macht jener Urmagie, die unser Land nährt, verdankten wir, dass eine dreizehnte Welle ausblieb. Doch wir ahnten, dass dies nicht so bleiben würde. Die Menschen, jene, die reinen Blutes waren, waren habgierig, machthungrig und vor allem liebten sie den Krieg...
Und so rüsteten wir zur Schlacht.
Das ganze Land wurde um des Friedens Willen aufgerufen, in Trents großem Heer für Xanth zu streiten. Für Xanth. Das war unsere Parole... weil wir unser zeitloses Land so liebten, wie es war...
Doch lebte ein Leben nicht von Veränderungen? Nun, zumindest glaubten das einige von uns. Und so wurde König Trent nicht mehr von allen geliebt. Es gab Stimmen, die sich gegen diesen Krieg aussprachen und die neue Denkweisen willkommen hießen. Stimmen, die kaum die Bedeutung dessen begriffen, was sie da forderten, denn Xanth hatte all die Jahrhunderte nur überlebt, weil wir an unseren alten Gesetzen festhielten. Das Überleben der Magie hatte Vorrang vor jeder sterblichen Sehnsucht, die auf unserer Insel laut zu werden drohte...
Und so geschah es, dass wir zum Wohle der Magie jene Sehnsüchtigen des Hochverrates anklagten. Fortan gejagt, gestraft und eingekerkert wurden die Rebellen von Trents untergebenen Jägern verfolgt, während sein Heer an der Front um den Schildstein stritt, seine Läufer, die besten Krieger, die unser Land hatte, in Mundania gegen einen Feind kämpften, der für uns auf geheimnisvolle Weise unsichtbar blieb, wussten wir doch nichts von Chemie, Physik und Atomkernen...
Im Angesicht der Anschläge, die auf die königliche Familie verübt wurden, sahen wir unser Land auseinander brechen und ich glaube, ich weinte zu dieser Zeit die erste meiner Tränen. Ich sah mein Land sterben. Ein altes Land, so zeitlos... so rein... so magisch. Manche, ich nenne sie die wahren Patrioten unseres Landes, stellten sich in den direkten Dienst unseres Königs, waren bereit ihr Leben für das seine zu geben und so war es wohl jenen zu verdanken, dass die königliche Familie noch immer unbehelligt blieb.
Zeitlos. Wird unser Land es auch morgen noch sein? Sag mir Fremder, wirst du für das magische Land streiten? Werden sich unsere Wege kreuzen im Frieden? Oder wirst du einer jener Sehnsüchtigen sein, die nach der neuen Zeit schreien?
Zeitlos. Ich glaube an die Kraft der Magie!«